Audi fährt fahrerlos in Hockenheim bei DTM

Der Audi RS 7 piloted driving concept steht auf der Pole Position. Seine Entwickler haben ihm einen Namen gegeben: Bobby. Am Steuer: Niemand. 
Vor ihm liegt der Grand-Prix-Kurs in Hockenheim. In knapp einer Stunde starten hier die DTM-Rennwagen in den letzten Wettkampf der Saison. Dann gehen die Audi RS 5 DTM Boliden auf den ersten drei Plätzen an den Start. Doch jetzt ist erst einmal Bobby dran. Prof. Dr. Ulrich Hackenberg, Audi Vorstand für technische Entwicklung, fährt das Auto zusammen mit Weltmeister und FC-Bayern-Star Bastian Schweinsteiger auf die Startlinie und steigt aus. Jetzt ist kein Fahrer mehr an Bord. Schweinsteiger schwenkt die grüne Start-Flagge. 
Drei. Zwei. Eins. Go! 

Am Rand der Rennstrecke: Das zehnköpfige Entwicklerteam rund um Projektleiter Peter Bergmiller. Die Blicke der Ingenieure sind fest auf den Audi RS 7 piloted driving concept gerichtet. Monate der Entwicklung und Erprobung liegen hinter ihnen, auf mehreren Tausend Testkilometern haben die Ingenieure das pilotierte Fahren im Grenzbereich untersucht. Nun ist der Tag der Wahrheit gekommen – für das Team und den Technikträger. 
Das Ziel der Demonstration in Hockenheim: „Wir wollen zeigen, wie sicher, hochpräzise und zentimetergenau unsere neuesten fahrerlosen Systeme funktionieren“, sagt Bergmiller. „Das wird am deutlichsten, wenn wir ans physikalische Limit gehen. Und wo geht das besser als auf einer Rennstrecke?“. 
Auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs in Hockenheim beweist der Audi RS 7 piloted driving concept Top-Performance: Mit Vollgas beschleunigt der 560 PS starke Technikträger auf den sechs Geraden der Strecke, bremst exakt vor den 17 Kurven ab. Mit präzisem Einlenken und perfekt dosiertem Gaseinsatz hält Bobby die Ideallinie. Beim Abbremsen liegen die Kräfte über 1,3 g, in den Kurven erreicht die Querbeschleunigung bis zu 1,1 g. 


In wenigen Sekunden biegt der Audi RS 7 piloted driving concept auf die Zielgerade ein. Millimetergenau stoppt der RS 7 an der Stelle, an der er gestartet ist. Der neueste Technik-Clou der Marke hat überzeugt. Die Gesichter der Techniker entspannen sich. Stolz macht sich breit. Das Resümee der Entwickler: „Wir wollten in punkto Geschwindigkeit, Präzision und Fahrzeugbeherrschung an die Performance eines Rennprofis heranreichen. Das haben wir geschafft und damit das sportlichste pilotiert fahrende Auto der Welt auf die Rennstrecke gebracht“, sagt Projektleiter Peter Bergmiller. 
Die Technik hinter diesem Erfolg: Speziell korrigierte GPS-Signale. Diese sorgen für die hohe Orientierungsfähigkeit des Autos. Parallel werden in Echtzeit Kamerabilder mit im Auto hinterlegten Bildinformationen abgeglichen. Durch die umfassende Vernetzung und hochpräzise Steuerung aller fahrrelevanten Aktuatoren an Bord lässt sich das Auto auch im Grenzbereich sicher beherrschen. 
Immer genauere Sinne und immer mehr elektronische Intelligenz geben die Entwickler den neuen Modellen mit auf den Weg. Damit geben sie dem Auto die Möglichkeit, sich zu orientieren und eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. In gewisser Weise wird das Auto menschlicher. Insbesondere was den Nutzen für den Fahrer betrifft: Dieser wird in naher Zukunft die Möglichkeit haben, die ersten pilotierten Funktionen in einem Audi zu erleben. Dabei geht es nicht darum, möglichst schnell, sondern vor allem sicher zu fahren und Unfälle zu vermeiden. 

Für die Orientierung auf der Strecke nutzt der Technikträger speziell aufbereitete GPS-Daten, die per WLAN nach dem Automotive-Standard und redundant per Hochfrequenzfunk ins Auto übertragen werden. Parallel dazu filmen 3D-Kameras im Auto den Kurs und ein Rechenprogramm gleicht ihre Bildinformationen mit einem an Bord des Autos hinterlegten Datensatz ab. Dadurch kann sich der Technikträger auf der Strecke zentimetergenau orientieren.

Das pilotierte Fahren ist eines der wichtigsten Entwicklungsfelder bei Audi: Die ersten erfolgreichen Entwicklungen reichen bereits zehn Jahre zurück. Die Ergebnisse aus den Erprobungen fließen kontinuierlich in die Serienentwicklung ein. 

Aus den aktuellen Testfahrten am physikalischen Limit leiten die Audi-Ingenieure beispielsweise Erkenntnisse für die Entwicklung von automatischen Ausweichfunktionen in kritischen Fahrsituationen ab. 

Schon heute machen die Fahrerassistenzsysteme von Audi das Fahren entspannter und souveräner. In der höchsten Ausbaustufe präsentieren sich diese in den überarbeiteten Modellreihen Audi A6* und Audi A7 Sportback*. Das Angebot reicht vom Audi side assist über den Audi active lane assist bis hin zum adaptive cruise control mit Stop&Go-Funktion inklusive Audi pre sense front.

(c) Foto: Hersteller

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