American Dream: Jeep und Harley Davidson

Ein Tag „American Dream“ – mit Jeep und Harley Davidson

Einst nur als Militär- und Transportfahrzeuge unterwegs, haben sich SUVs, also Sports Utility Vehicles, mittlerweile stark verändert und sind Teil unseres Straßenbildes geworden. Sie bieten viel Raum und Sicherheitsvorteile, sind praktisch zum Transportieren sperriger Gegenstände oder einfach, um in Urlaub zu fahren.

Ein Urgestein auf dem Gebiet der SUV ist die Marke Jeep. Seit die Firma 1941 den ersten leichten allradgetriebenen Geländewagen der Welt auf den Markt brachte, befindet sie sich auf Erfolgskurs. Und das seit 2014 umso mehr: Denn in diesem Jahr baute und verkaufte Jeep erstmalig mehr als eine Million Fahrzeuge weltweit.

Das liegt natürlich hauptsächlich an den grundsoliden Fahrzeugen, die Jeep herstellt. Grund genug, sich eines dieser Erfolgsmodelle einmal näher anzusehen: den Jeep Wrangler (Unlimited Version). Doch damit nicht genug. Auch eine andere amerikanische Legende durften wir kennenlernen. Denn Jeep kooperiert mit Harley Davidson und tourt auf 49 Stationen durch Deutschland – für echtes Amerika-Feeling für einen Tag.

 

Die Harley Davidson Forty-Eight

Als erstes steigen wir auf die Harley Davidson Forty-Eight. Es stehen weitere Modelle zum Probefahren zur Verfügung, aber eine Körpergröße von 1.65 Metern und 55 Kilogramm Eigengewicht fühlen sich auf einer 400-Kilo-Maschine seltsam an.

Die Forty-Eight ist eine stilechter, chromblitzender Chopper, dem man die Herkunft aus dem Hause Harley ansieht. Mit ihren 1202 ccm und dem V2-Motor bringt sie 49 kW auf die Straße, bei einem Leergewicht von 260 kg. Dabei sagt sie vom Design her ganz klar „weniger ist mehr“. In den Tank passen gerade einmal 7,95 Liter, die Sitzbank ist klein, das Heck flach und die Federwege sind kurz (54 mm).

Die Forty-Eight macht einen extrem flachen Eindruck. Der Vorderreifen, ein kleiner, dicker 130er, fügt sich perfekt ins Bild, ebenso wie der Tacho (das einzige Instrument) und der Lenker. Die Spiegel sind darunter angebracht – absolut gewöhnungsbedürftig, aber wenn man erst einmal weiß, wohin man schauen muss, sieht man erstaunlich viel. Auf einem Motorrad eine extrem angenehme Abwechslung!

Lässt man den Motor an, macht sich der Evolution-V-Twin ordentlich bemerkbar. Im Stand schüttelt er die Maschine ordentlich durch und gut zu hören ist er auch. Die Vibrationen hören aber auf, sobald man Fahrt aufnimmt, der Sound wird zum wunderbaren Röhren. Geschaltet wird über ein 5-Gang-Getriebe, dessen Gänge sich bei unserem Testgefährt ohne Protest einlegen ließen.

Der Fahreindruck

Harley fahren ist gemütlich. Bei herrlichstem Wetter über eine Landstraße zu knattern scheint plötzlich das Einzige zu sein, was man tun möchte. Und obwohl die Forty-Eight auch ordentlich vorwärts kommt, hat man plötzlich das Bedürfnis, nicht über die Straße zu jagen.

Die Maschine beweist eine gute Straßenlage und ein einfaches Handling. Allerdings ist mit viel Kurvenlage schnell Schluss, hier kratzen bald die Fußrasten über den Asphalt – als Warung, sich nicht tiefer zu legen.

Hat man sich sitzenderweise erst einmal zurecht gefunden, nimmt man quasi automatisch eine lässige, dem Route-66-Style angepasste Haltung an. Für eine nicht allzu große Person ist die Sitzposition auf der Forty-Eight angenehm. Wer zu klein ist, wird allerdings Schwierigkeiten haben, an die Pedale zu kommen – wer zu groß ist, wird sich irgendwie drauf falten müssen. Auf langen Strecken wird die lässige Haltung dann zwar auch mal unbequem. Da aber der winzige Tank schon auch mal nach 100 km nach Sprit verlangt, sind sowieso öfter Pausen inklusive Beine ausschütteln angesagt. Zu haben ist die Harley Davidson Forty Eight ab gut 11.000 Euro.

 

Der Jeep Wrangler Unlimited

Und dann hat der gemütliche Teil des Tages plötzlich ein Ende. Wir steigen um in den Jeep Wrangler Unlimited, ein echtes Geländefahrzeug mit enormem Potenzial. Dieses offenbart sich allerdings erst, als wir die normalen Straßen verlassen.

Bis wir die Offroad-Teststrecke erreichen, erweist sich der Wrangler als „Straßenschiff“. Übersichtlich zwar, aber dennoch gefühlt riesig. Das Gute: Dank der recht kastigen Form weiß man ziemlich schnell, wo das Auto anfängt und wo es aufhört. Auch der Innenraum ist übersichtlich – nur die Fensterheber, die in der Mitte der Konsole angebracht sind, mussten wir lange suchen, sowie den Knopf zum Einstellen der Seitenspiegel.

Der Wrangler Unlimited bietet so ziemlich das meiste, das man aus der Kombination herausholen kann. Der lange Radstand und der großzügige Innenraum verschaffen Platz, vier Türen und fünf Sitzplätze bieten auch mehr Fahrgästen genug Komfort. Rein optisch ist der Wrangler aber auch in der neuesten Generation schlicht geblieben und mutet eher zweckmäßig denn stylisch an.

Wir sitzen also in DEM Urgestein der 4×4-Geländewagen – und wissen noch nicht, was uns auf der kommenden Leistungsschau erwartet. Denn die Jungs von Jeep haben einen Parcour in den Odenwald geschaufelt, der uns als gemütliche Straßenschaukler ordentlich fordern wird. Dann geht es auch schon los, immer dem Chef hinterher „Mach einfach das, was ich auch tue“.

Das ist leichter gesagt, als getan. Denn warum sollte man mit beiden Reifen der rechten Seite auf eine Erhöhung auffahren wollen, die die Seite mal schnell einen Meter weiter über den Boden hebt und man Angst hat, aus dem Fenster zu kippen?

Und das ist nicht mal das „Schlimmste“, denn das kommt zum Schluss. Von erfahrenen Jeep-Mitarbeitern wird man in die Kunst des Trailfahrens eingewiesen. Dann geht es mit dem linken Vorderrad im Schneckentempo in ein Loch. In ein tiefes Loch. So lange, bis man nicht nur das Gefühl hat, das Auto macht einen Handstand – nein, es hebt auch noch das rechte Hinterrad hoch.

Und in diesem Moment zeigt sich die absolute Offroad-Tauglichkeit des Jeep Wrangler Unlimited (und seiner Modell-Brüder wie dem Renegade): Denn sogar, als der Mitarbeiter noch am Dach zieht –“Schauen Sie mal, er fällt noch lange nicht um“─ wahrt der Wrangler seinen souveränen Stand. Ganz im Gegensatz zu uns, denn so geschwitzt haben wir lange nicht mehr.

 

Harley und Jeep – zurecht gemeinsam unterwegs – haben uns einen Tag den „American Way of Life“ beschert (und einige Angstschweiß-Ausbrüche). Beide Fahrzeuge haben uns auf ihre Art überzeugt, die Forty-Eight mit ihrem schweren Sound und der gemütlichen Fahrweise, der Wrangler Unlimited mit seiner unglaublichen Standfestigkeit.

Wer jetzt auch Lust auf den „american way of life“ bekommen hat, derzeit touren beiden Marken durch Deutschland. Termine und Infos hier!

www.jeep.de

www.harley-davidson.de

Text: Kristina Koch/onthegrid.de

(c) Foto: Jeep, Kristina Koch

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