R bedeutet Racing!

Der F1 GP von Deutschland steht an, diesmal mit sechs deutschen Fahrern am Start. Wir wollten standesgemäß sportlich anreisen und suchten ein passendes Fahrzeug. Sicher gibt es viele Sportwagen, aber es sollte ein „bezahlbarer“ Premium-Sportler sein.

VW hat passend den Scirocco „R“ im Programm. „R“ steht für „Racing“ – passt!

Wir fahren den „Volkssportler“ mit 265 PS, DSG-Getriebe und dem hervorragenden, elektrisch verstellbaren Fahrwerk. Der erste Eindruck – Eine fantastische Fahr- und Spaßmaschine zu einem knallhart kalkulierten Preis!

Das konsequent für den Scirocco abgestimmte und weiterentwickelte Golf Gti Fahrwerk, lässt ihn wie ein Auto auf der Carrerabahn mit voll ausgefahrenen Magneten, zackig um die Ecken huschen. Das Feintuning erfolgte auf der Nordschleife, das sagt alles. Es ist fantastisch, wie fahrstabil er auch bei höheren Geschwindigkeiten satt auf der Straße liegt, nein klebt. Die Lenkung direkt, man hat fast das Gefühl, ein Kart zu steuern. Dieses Gefühl wird verstärkt, wenn man die adaptive Fahrwerksregelung DCC mit den Programmen Normal, Sport, Comfort geordert hat und sich mit dem Programm Sport vorwärts bewegt. Wir raten dringend dieses Extra zu bestellen, erhöht es den Spaßfaktor an diesem Fahrzeug, der bereits bei 21.750 Euro für die 122 PS Version beginnt, ungemein. Der Scirocco ist derzeit mit drei Benzin und einem Dieselaggregat verfügbar. Unser Testwagen mit dem 265PS Triebwerk beginnt bei fast bescheidenen 34.000 Euro. Und dafür bekommt man eine Menge Auto! Und der Spaßfaktor ist mit dabei, kostet nichts extra.

 

Sogar der Spritverbrauch ist für solch eine Motorisierung bescheiden. Selbst bei sportiver Fahrweise, die ein breites Lächeln und strahlende Augen verursacht, kommen wir mit etwas über 10 Liter aus, bei defensiver Fahrweise geht es problemlos unter der 10 Liter Markierung. Richtig Spaß macht es aber erst, wenn man den „R“ laufen lässt. In 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und bis zu 250 km/h schnell.

Der Scirocco R ist der perfekte Leichtathlet. Das unten abgeflachte Sportlenkrad trägt zum sportiven Touch bei. Natürlich wurden Elemente des VW-System-Baukastens verwendet, wir sind aber nicht der Meinung das dies den Gesamteindruck stört. Es reduziert den Preis und die bekannten Instrumente wirken im Scirocco ganz anders. Es passt! Die Ergonomie ist hervorragend, alle Schalter dort wo sie sein müssen.

 

Optisch sehr schön sind die gut konturierten Sportsitze und die Einzelsitze hinten. Die Rücksitze sind allerdings nicht für Großgewachsene zu empfehlen. Das Heck ist von außen knackig gezeichnet, innen jedoch recht eng, die Sicht nach hinten etwas eingeschränkt. Der Kofferraum ist für diese Fahrzeugklasse groß genug dimensioniert. Bei umgeklappter Rückbank sind es 755 Liter, normal 292 Liter Stauraum. Der einzige wirkliche Schwachpunkt des Scirocco ist die sehr hohe Ladekante. Das Kreuz gibt nach paar Tagen schon Rückmeldung, wenn man merhmals schwere Gepäckstücke, weit vornüber gebeugt, aus dem Kofferraum wuchten muss. Allerdings ist er auch nicht als Transporter gedacht. Für den Alltag ist es absolut ok.

Fazit:

Der Scirocco ist das, was er vor vielen Jahren schon einmal war. Flach, breit, sportlich und für junge Menschen erschwinglich. Der vielleicht emotionalste VW seit vielen Jahren! Wobei der „R“ aber nicht unbedingt für ganz junge Fahrer geeignet ist.

Text: Bernd Schweickard

Foto: Torsten Braun

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