Der Auto-Sommer des Jahres 2014 hat Drillinge bekommen. Die seit 2005 andauernde Kooperation zwischen dem PSA-Konzern und Toyota hat neuen Nachwuchs im Kleinwagensegment hervorgerufen.
Der Peugeot 108 ist nach Citroen C1 und Toyota Aygo der Dritte im Bunde, der auf dem Kleinstwagen-Chassis aufbaut. Bei der Fahrvorstellung im Düsseldorfer Raum können wir den Kleinwagen direkt in seiner favorisierten Umgebung testen.
Mit 3,47 Metern Länge ist er im Vergleich zum Vorgänger nur gering länger geworden. Durch die leichte Absenkung des Daches und der Verbreiterung der Spur, steht er aber optisch etwas „erwachsener“ auf der Straße.
Mehr Platz gibt es auch im Kofferraum, dieser fasst nun 29 Liter mehr und kommt insgesamt auf 168 Liter. Genug Platz für ein paar Schuhkartons und die Shopper-Tasche.
Was von innen klein ist, sollte es auch von außen sein und das ist einer der ganz großen Pluspunkte des Peugeot 108. Der Wendekreis verkleinerte sich zum Vorgänger um stolze 40 cm und so lässt sich der kleine Stadtflitzer bei unserer Testfahrt um die Shadow-Arkaden auf nur 9,60 m Wendekreis einmal um die eigene Achse drehen.
Als Basis-Motorisierung dient der bekannte 1.0 Liter Dreizylinder mit 68 PS der in der Eco-Version mit Start-Stopp-System mit nur 3,8 Liter auf 100km angegeben ist. Dazu kommt der 1,2 Liter Dreizylinder aus dem eigenen PSA-Regal mit 82 PS. Uns überzeugt diese Motorvariante nicht nur wegen dem Leistungsplus, sondern vielmehr durch seine Kultiviertheit und Laufruhe gegenüber der Basisversion. Geschaltet wird manuell mit fünf Gängen oder optional mit einem automatisierten Schaltgetriebe an. Der Ampelspurt in Richtung urbanen Lifestyles lässt sich so in elf Sekunden auf Tempo 100 km/h erledigen.
Wohl wichtiger als der Motor und das sehr weich ausgelegte Fahrwerk ist die Individualisierbarkeit des kleinen Löwen. Ein Thema was aktuell besonders im Kleinwagensegment exorbitant wichtig geworden ist. Ausgangsbasis sind verschiedene Designpakete wie Sport, bei dem Karosserieaufkleber wie im Schachbrettmusterdesign dabei sind, oder „Tatoo“ mit metallisch wirkenden Blumen oder das aktuelle „Barcode“-Design.
Für die eleganten Geschäfte auf der Kö eignet sich der 108 in der Zweiton-Lackierung, das ihm eine edle Anmutung verpasst und sich so angenehm in den Pracht-Boulevard integriert.
Kombinierbar mit sechs verschiedenen Innendekors wird der neue 108 zum Design-„Art“ist und ihn beim Händler zu konfigurieren macht so viel Spaß, wie das Shoppen danach.
Toll ist die Faltdachversion für Frischluftfans. Geschlossen lässt sie den 108 in der richtigen Farbkombination noch edler erscheinen und offen macht der kleine Peugeot im Frühjahr und Sommer einfach nur gute Laune. Zumindest wenn man vorne sitzt, da die beiden Fondsitze für Erwachsene nur auf sehr kurzen Strecken zu empfehlen ist. Mit einem kurzen Radstand von nur 2,34 Meter ist der Cityfloh eben für zwei junge Menschen ohne Mitreisende konzipiert.
Die Verarbeitung war, soweit bei der kurzen Testfahrt überprüfbar, der Preiskategorie entsprechend gut. Ebenso die eingesetzten Materialien.
Mit dem neuen Peugeot 108 hat der französische Autobauer ein pfiffiges Stadtauto auf die vier kleinen Räder gestellt, welches praktikabel ist und zwischen den konservativ gestylten Stadtflöhen fröhlich wirkt und vor allem durch den Preis punkten kann.
Text: Bernd Schweickard
(c) Foto: Bernd Schweickard