Mercedes-Benz Classic bringt den legendären C 111 zur Silvretta Classic Rallye Montafon 2014 zurück auf die Straße. Das faszinierende Forschungsfahrzeug nimmt in einer einzigartigen Variante mit V8-Motor an der Gleichmäßigkeitsfahrt durch das Montafon teil. Der C 111 mit 3,5-Liter-V8-Motor entsteht 1970, ein Jahr nachdem der zur Erprobung des Rotationskolbenantriebs entwickelte Flügeltür-Sportwagen auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main (IAA) debütierte. Bei der 17. Auflage der Silvretta Classic, die im Juli 2014 über die Silvretta-Hochalpenstraße und andere Gebirgsrouten der österreichischen Alpen führt, stehen der C 111 und weitere herausragende Fahrzeuge von Mercedes-Benz für die historische Kontinuität der Wechselwirkung von Sportlichkeit und Innovation: Zum exklusiven Starterfeld der Silvretta Classic Rallye Montafon gehören anlässlich von 120 Jahren Motorsportgeschichte von Mercedes-Benz auch der von Markenbotschafter Karl Wendlinger gefahrene SSK Rennsportwagen aus dem Jahr 1928 sowie ein Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198).
Die seit 1998 ausgetragene Silvretta Classic Rallye Montafon zählt zu den wichtigsten Klassiker-Veranstaltungen Europas. Am 3. Juli 2014 starten mehr als 150 ausgewählte historische Automobile zur 17. Auflage der Gleichmäßigkeitsfahrt in Partenen (Österreich), die am 6. Juli endet.
Im hochrangig besetzten Teilnehmerfeld sticht in diesem Sommer der C 111 aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic heraus: 45 Jahre nach der Premiere des Forschungsfahrzeugs, mit dem Mercedes-Benz insbesondere den Einsatz des Wankelmotors erprobt, kehrt der visionäre Flügeltür-Sportwagen zur Silvretta Classic auf die Straße zurück.
Im Gegensatz zu den anderen C 111-Fahrzeugen, die Mercedes-Benz mit dem von Felix Wankel erfundenen Rotationskolbenantrieb baut (jeweils sechs Exemplare im Jahr 1969 mit Dreischeibenmotor und sechs Fahrzeuge 1970 mit Vierscheibenmotor), trägt dieser C 111 einen Hubkolbenmotor im Heck: Die Mercedes-Benz Ingenieure des Prototypenbaus in Sindelfingen implantieren 1970 einen 3,5-Liter-V8-Motor aus der Serienproduktion in ein C 111-Chassis der zweiten Generation, um so einen direkten Vergleich zum Vierscheiben-Wankelmotor zu ermöglichen. Dieser V8-Motor kommt erstmals 1969 in den Oberklasse-Modellen Mercedes-Benz 300 SEL 3.5 (W 109) sowie 280 SE 3.5 Coupé und Cabriolet (W 111) zum Einsatz und ermöglicht auch beim 1971 eingeführten 350 SL (R 107) ein sportliches Fahrerlebnis.
Diesen Schritt haben die Ingenieure des Prototypenbaus in Sindelfingen nun wiederholt: Im originalen Chassis von 1970 arbeitet wieder ein 3,5-Liter-V8-Motor des Typs M 116. Diese authentische Rekonstruktion des Einzelstücks von 1970 bringt nicht nur die Faszination des technisch und ästhetisch wegweisenden C 111 auf die Straße zurück, sondern steht auch für die Wechselwirkung zwischen Sportlichkeit und Innovation, die in den Fahrzeugen der Stuttgarter Marke von jeher zum Ausdruck kommt. Dieses Leitmotiv findet sich nicht nur in den erfolgreichen Rennwagen aus 120 Jahren Mercedes-Benz Motorsportgechichte, sondern auch in visionären Forschungsfahrzeugen wie dem C 111 und exklusiven Seriensportwagen, wie sie zum Beispiel der Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1957 und der kommende Mercedes-AMG GT (C 190) verkörpern.
Mercedes-Benz Experimentalfahrzeug C 111 mit V8-Motor (1970)
Mercedes-Benz stellt den C 111 im September 1969 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurter am Main (IAA) vor. Das Forschungsfahrzeug mit extremer Keilform und Flügeltüren besitzt eine Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und wird von einem Dreischeiben-Wankelmotor mit 206 kW (280 PS) Leistung angetrieben. Der futuristisch anmutende Sportwagen ist bis zu 270 km/h schnell. Im folgenden Jahr wird die überarbeitete Version des C 111 auf dem Genfer Automobil-Salon vorgestellt, nun von einem Vierscheiben-Wankelmotor mit 257 kW (350 PS) Leistung angetrieben. In dieser Version beschleunigt der C 111 in 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h. Diese zweite Version des Forschungsfahrzeugs dient auch als Basis für eine V8-Variante des C 111 mit dem Serienmotor M 116 (147 kW/200 PS), die die Mercedes-Benz Ingenieure und Techniker zu Vergleichen mit dem Wankel-Sportwagen verwenden. Den zahlreichen Bestellungen zum Trotz bleibt der C 111 ein reines Experimentalfahrzeug und wird nicht in Serie gebaut. Stattdessen entwickelt Mercedes-Benz später auf dieser Basis eine Reihe von Rekordfahrzeugen: Den C 111-II D (1976) und den C 111-III (1977-1978, beide mit Fünfzylinder-Dieselmotor) und den C 111-IV (1979, V8-Ottomotor mit Turboaufladung).
Technische Daten Mercedes-Benz C 111 mit V8-Motor
Produktionszeitraum: 1970
Zylinder: V8
Hubraum: 3.499 Kubikzentimeter
Leistung: 147 kW (200 PS)
Produktionszeitraum: 1970
Zylinder: V8
Hubraum: 3.499 Kubikzentimeter
Leistung: 147 kW (200 PS)
(c) Foto: Mercedes Benz