Opel hat wieder sein Flaggschiff – Der neue Opel Insignia Sports Tourer

Einfach mal langmachen!

Der neue Opel Insignia Sports Tourer

 

Kombiversionen von Mittelklasse-Limousinen haben bei Opel eine lange Tradition. Wobei sie in Rüsselsheim nicht Kombi, sondern CarAVan heißen. Allerdings ist dies auch seit der letzten Insignia Generation schon wieder ein Stück Geschichte, die so erfolgreiche Modelle wie den Rekord CarAVan und in den 1970er Jahren Lifestyle Fahrzeuge wie den Ascona A Voyage mit seitlicher Holzimitat Bewklebung hervorbrachte.

Heutzutage muss ein Kombi mehr sein als ein praktischer Lademeister für den Handwerker und den ambitionierten Hobbybastler mit goldener Baumarktkarte. Schick soll er sein, groß aber handlich zu fahren, vielleicht sogar ein wenig dynamisch und, ach ja, Platz soll er nach Möglichkeit auch haben.

 

„Vorne Monza hinten CarAVan!“

 

Beim neuen Opel Insignia der seit diesem Wochenende, 24. Juni, beim Opel-Händler steht, trifft vieles davon zu. Schon der Vorgänger brachte 2008 die Wende und wurde mit über 900.000 verkauften Einheiten ein weiteres Opel Erfolgsmodell der Neuzeit. Der neue Insignia B möchte nicht nur daran anknüpfen, sondern noch erfolgreicher werden. Dazu verpassten ihm die Designer wie der ebenfalls heute präsentierte „Insignia Grand Sport“, die markante Front der Studie Opel Monza.

Im Vergleich zur Limousine streckt sich der Insignia Sports Tourer allerdings auf imposante 4,99 Meter Länge. Dazu die verbreiterte Spur um 11 Millimeter und der um 92 Millimeter verlängerte Radstand, ergeben ein sattes Erscheinungsbild. Die große Hecklappe öffnet natürlich auch mit dem in der Premiumklasse üblichen Kick unter der Heckschürze. Aber auch hier hat Opel weitergedacht, oder einem Ingenieur aus Rüsselsheim ist ein auf einem Bein tänzelnder Besitzer eines Wettbewerbers aufgefallen, der mit der Schuhspitze den Kontaktpunkt suchte. Nicht so beim Opel Insignia Sports Tourer, dieser projiziert eine Wagensilhouette auf den Boden um sofort den richtigen Punkt zu finden. Vorbei die Zeiten dreckiger Hosenbeine auf Schienbeinhöhe. Gut gemacht Opel!

 

„Vom Sportboot bis Frachter – alles an Bord!“

 

Ist die Klappe offen, schauen wir in einen schwarzen langen Raum der bis zu 1.665 Liter (ver)schluckt. Das sind 130 Liter mehr als der Vorgänger konnte, oder anders gesagt, ein ganzer Reisekoffer. Auch Regale bis zu zwei Metern Länge passen nun hinein. Dabei wurde im Innenraum nichts an Platz weggeknabbert, sondern auch hier kann der Sports Tourer zulegen. Vorne hatten die Insassen auch vorher schon genügend Platz, aber nun gibt’s auch hinten ausreichend Freiheit. Wir haben es ausprobiert. Selbst wenn vorne ein 1,90 Meter Hüne sitzt, kann auch hinten ein großgewachsener Mensch bequem sitzen. Vorne auch noch bequemer und gesünder in den optionalen AGR zertifizierten Sitzen.

Die Behäbigkeit eines großen Frachters hat der Insignia Sports Tourer nicht. Ganz im Gegenteil, er lässt sich auf unserer Testfahrt durch die verstopfte Hamburger City leichtfüßig dirigieren. Dabei verzichten wir auf den großen Diesel mit 170 PS und fahren ein Modell mit dem kleineren Selbstzünder der 136 PS liefert. Mit dem manuellen 6-Gang Getriebe handgeschaltet, bietet er dank Abspeckkur bei der er 200 Kilogramm verlor, ein gefühlt noch dynamischeres Handling als der Vorgänger mit der größeren Maschine. Hier lässt sich bares Geld sparen. Wir empfehlen den kleineren Motor und das gesparte Geld in noch mehr Ausstattung zu investieren. Opel bietet hierzu mehrere Pakete an, bis hin zur Business Innovation Linie. Kein Wunder, ein Großteil der Insignia Produktion fährt als Firmenwagen über unsere Straßen.

Für die Freunde von Benzinmotoren beginnt der Vortrieb mit einem neukonstruierten 1,5 Liter Turbomotor der 140 PS und in einer zweiten Version 165 PS leistet. Der Topmotor, ein 2.0 Liter Turbo mit 260 PS und 400 Nm wird ausschließlich mit der neuen Achtstufen Automatik und Allradantrieb auf die Straße geschickt. Besonders stolz ist man beim Allrad auf Torque-Vectoring. Hierbei ersetzen zwei elektrisch gesteuerte Lamellen-Kupplungen das Hinterachs-Differenzial und stellen eine präzisere, individuellere Kraftübertragung an jedes Rad sicher – unabhängig von Bodenbelag, Nässe, Eis oder Schnee. In Verbindung mit dem weiterentwickelten FlexRide Fahrwerk lässt es fast jeden individuellen Fahrstil zu, respektive passt sich an. Wer nun selbst gerne Kapitän des neuen Opel Flaggschiffs werden möchte, ab 26.990 Euro kann man das Ruder übernehmen.

 

Text: Bernd Schweickard

© Foto: Bernd Schweickard