Heute steht das erste Besucherwochenende auf dem Genfer Autosalon an. Er ist Kultstätte, wenn auch oft verhasst wegen dem Verkehrskollaps und den völlig überzogenen Hotelpreisen, dennoch gibt er die Marschroute für das anstehende Autojahr an.
In diesem Jahr fehlen vielleicht etwas die ganz großen Highlights und Neuvorstellungen. Vieles basiert auf Prototypen der IAA die nun serienreif sind. Es sind eher die Nischenprodukte oder auch Klassiker die uns aufgefallen sind. Renault hat den Twingo bestens überarbeitet, Ford den Focus. Bei Porsche steht alles im Zeichen der Le Mans Rückkehr, etwas schade, dadurch steht der geniale 911 Targa ein wenig im Schatten. Ebenso wie der nun lieferbare Macan. Bei Audi dreht sich alles um den neuen TT, dessen Designoptimierung sich primär in die Implementierung des neuen Grills reduzieren lässt.
Bei VW möchte man mit dem T-ROC und bei Jeep mit dem neuen Cherokee und vor allem dem Mini-SUV Renegade punkten. Speziell der Renegade der auf dem Fiat 500L aufbaut, soll jüngere Käufer zur Marke holen, was mit seinem sympathische Äußeren wohl nicht schwerfallen wird.
Rolls Royce hatfast unbemerkt den Ghost überarbeitet und bei Lamborghini steht mit dem Huracan der Nachfolger des erfolgreichen Gallardo auf dem Podest. Allerdings wieder ohne Flügeltüren, was ihn mit glatten Karosseriedesign fast ein wenig langweilig wirken lässt.
Ferrari baut seit vielen Jahren, passend zur kommenden Formel 1 Saison, wieder einen Turbomotor in ein Serienfahrzeug ein. So mutiert der offene California zum California T. Die Marke McLaren bringt eine Art Patchwork-Sportwagen auf den Markt. Der 650S basiert auf dem MP4-12C, hat aber die Front des Über-Sportwagens P1.
Alfa Romeo zeigt mit dem 4C eine Abversion des wunderschönen Coupe. Offen wirkt er nicht mehr so zierlich, eher als hätte er ein wenig zu viel Hüftspeck, da die Proportionen nicht mehr zueinander stimmig sind. Opel gibt Gas um jünger und lifestyliger zu werden. Ideal gelingt dies mit dem neuen Adam S, eine Sportversion des erfolgreichen Kleinwagens. Dazu gibt es zu aktuellen SUV-Outdoor-Welle den Adam Rocks, im urban Crossover Mountain Mix.
Besonders gut gefallen hat uns mal wieder Mazda. Der Hazumi zeigt eine Vorab-Version des Mazda2 und wenn er so kommt, wird Mazda wieder Designpreis und neue Käufer gewinnen.
Überraschungen gibt s auch, positiv, der KIA Stinger GT den man so wie er ist direkt in 2Fast2Furios einsetzen könnte, und auf der anderen Seite Citroen, die mit der Front des neuen C1 und dem Cactus sich selbst noch mehr hausgemachte Probleme machen möchten als man sowieso schon hat.
Insgesamt ein ordentlicher Salon, ohne revolutionäre Neuheiten, aber mit tollen Neuheiten im Massenauto und Basisbereich.
Text: Bernd Schweickard
Foto: Jens Scheibel, Nina Ziegler
Unsere große Bildershow zum Salon d’Automobile Genf 2014: