50 Jahre Opel Kadett B

Geburtstagsausfahrt zum Schloss Westerhaus: Opel feiert den Kadett B

50 Jahre – und kein bisschen müde: Die 49 Kadett B und ihre stolzen Besitzer spulten die Tour von Rüsselsheim zum Weingut Schloss Westerhaus locker herunter. Keiner der Oldtimer klagte über irgendwelche Ausfälle – was für Mensch und Maschine zutraf. Eskortiert wurde der Geburtstagskorso zu Ehren des Kadett B von dessen Brüdern aus früheren und späteren Generationen. So waren ein Kadett A, C, D und E ebenfalls unterwegs durch das schöne Rheinhessen. Der erste Opel Fronttriebler in der Kompaktklasse, der Kadett D, wurde dabei von Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann selbst gefahren.

Der Opel Kadett B wurde ab 1965 gebaut und löste den Kadett A ab. Der Neue maß über vier Meter und war damit eine ganze Nummer größer geraten. Bei dessen modisch flacher Linienführung ließen sich die Designer von ihren Kollegen aus Übersee inspirieren: Das abfallende Heck erinnert noch heute an die Fastback-Modelle aus den USA und signalisiert „Kraft und Geschwindigkeit schon, ehe man den Motor vernommen hat“, so schrieb die Automobil Illustrierte 1966. Analog zur Länge wuchsen die PS-Zahlen. Die Opel-Ingenieure vergrößerten die Bohrung des Vierzylinders: Das nun 1.078 cm3 große Basisaggregat leistete 45 PS. Alternativ war der höherverdichtete 1.1 S-Motor mit 55 PS erhältlich. Schnell wurde der Kadett B zum Erfolg: Mit mehr als 2,6 Millionen produzierten Modellen von September 1965 bis Juli 1973 wurde der Kompakte zum Stückzahl-Millionär. Der Erfolg war dabei nicht auf sein Geburtsland beschränkt: 1966 erreichte der Exportanteil 50 Prozent. Der Kadett wurde in 120 Ländern rund um den Globus verkauft.

 

Opel setzt auf Sport: Der Rallye-Kadett wird zum Seriensieger

 

Schon lange bevor VW die GTI-Klasse besetzt, ist der 1966 auf den Markt gebrachte Rallye-Kadett der Urahn aller Kompaktsportler. Das mit mattschwarzer Motorhaube und Zierstreifen optisch markante Coupé ist zunächst mit einer 60 PS starken Zwei-Vergaser-Version des 1,1-Liter-Motors zu haben und ab 1967 sogar mit einem 1,9-Liter-Aggregat. Übrigens ist die mattschwarz lackierte Motorhaube keine Design-Spielerei sondern verhindert bei starker Sonneneinstrahlung eine Blendung des Fahrers, eine Erfahrung, die im Rallyesport der damaligen Zeit seinen Ursprung hatte. Das 90-PS-Aggregat beschleunigt das Coupé auf sage und schreibe 170 km/h, ein sportlich ausgelegtes Fahrwerk sorgt für zusätzliche Sicherheitsreserven. Der Rallye-Kadett bietet mit seiner sportlichen Ausstattung und seinen sehr guten Fahrleistungen eine hervorragende Basis für den Breitensport. Im In- und im Ausland macht der Rallye-Kadett durch zahlreiche Erfolge auf allen Pisten auf sich aufmerksam. Schier endlos ist die Liste der Siege: Der gleichermaßen zuverlässige wie preiswerte Rallye-Kadett feiert Erfolge bei der Rallye Stuttgart-Lyon-Charbonnières, der Hessen-Rallye, der Rallye Trifels und der Tour de Luxembourg. Opel-Tuner Günther Irmscher gewinnt 1967 die Tour d’ Europe. Im selben Jahr feiert der Kadett den bis dahin größten Erfolg: Das Team Lambart/Vogt wird Klassensieger bei der Rallye Monte Carlo. Wie beliebt und erfolgreich der Rallye-Kadett im Motorsport jener Zeit ist, beweist die Statistik des Jahres 1968: Bei insgesamt 238 Veranstaltungen entfallen auf dieses Modell 222 Klassensiege sowie 345 Gold- und 287 Silbermedaillen.

 

© Foto: Opel (4), Bernd Schweickard

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