1984 löste die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft (DTM) die Deutsche Rennsport Meisterschaft (DRM) ab. Das war der Beginn einer der erfolgreichsten Rennserien, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Der spätere Opel Motorsportchef Volker Stycek wurde 1984 erster Meister auf einem BMW 635 CSI, Frank Biela holte im Jahr 1991 den ersten Fahrertitel für Audi, damals noch mit der Luxuslimousine Audi V8. Und Mercedes Benz stellt mit Bernd Schneider den Rekordmeister der Serie. 43 Siege und 5 Fahrertitel kann der sympatische „Mr. DTM“, wie er auch genannt wird, verzeichnen. Zum Auftakt in die Jubiläumssaison berichtete er im Rahmen der ITR-Testtage am Hockenheimring aus seiner aktiven Zeit, über die „DTM-Familie“ und über die schwere Aufgabe einen Meistertitel zu verteidigen. Dieses Kunststück ist im 2001 gelungen.
Ende der 90er gab es nach einer Kostenexplosion das kurzfristige Ende dieser auch bei Zuschauern so beliebten Rennserie, bevor es im Jahr 2000 mit neuem Konzept wieder erfolgreich weiter ging. Mit dem BMW Einstieg vor zwei Jahren erfuhr die Serie nochmals einen Schub. Drei deutsche Premiumhersteller, ein Top Fahrerfeld und spannende Rennen mit Überholmanöver sorgen für volle Tribünen. Damit dies so bleibt wurden einige Modifikationen am Reglement vorgenommen:
Für die insgesamt 23 DTM-Piloten geht es im Rennen ab sofort nur noch ein- statt bis bisher zweimal zum pflichtmäßigen Boxenstopp. Innerhalb einer Safety-Car-Phase sind keine Pflichtboxenstopps erlaubt; nach Ende dieser Phase haben die Fahrer noch sechs Runden Zeit, ihren Stopp zu absolvieren, auch wenn sie dadurch aus dem vorgesehenen Fenster herausfallen würden.
Die im vergangenen Jahr in der DTM eingeführten Options-Reifen von Exklusivpartner Hankook, die nur im Rennen zum Einsatz kommen und eingesetzt werden müssen, dürfen ab dieser Saison nur für maximal 50 Prozent der Renndistanz genutzt werden. Nach einer Safety-Car-Phase haben die Fahrer, die zu Beginn dieser Phase auf Options-Reifen unterwegs waren, noch sechs Runden Zeit, um ihre Reifen zu wechseln, auch wenn sie dadurch mehr als 50 Prozent der Renndistanz auf Options-Reifen fahren würden. Das ebenfalls in 2013 neu eingeführte Drag Reduction System (DRS) darf ab sofort bis zum Ende des Rennens, also auch in den letzten drei Runden, verwendet werden.
Das Qualifying besteht in dieser Saison aus drei Abschnitten. Das bisherige Einzelzeitfahren der besten vier Piloten (Q4) entfällt. Im ersten 13-minütigen Qualifying-Abschnitt scheiden die fünf langsamsten Fahrer aus, in Q2 ist nach elf Minuten für die zehn Langsamsten das Qualifying beendet. Im finalen dritten Abschnitt kämpfen die besten acht Fahrer elf Minuten lang um die Pole-Position. Eine weitere Neuerung sind die Performance-Gewichte. Abhängig von den erzielten Resultaten muss eine Marke maximal 10 kg (pro Rennen maximal 5 kg) zuladen oder darf maximal 10 kg (pro Rennen maximal 5 kg) ausladen.
Der ITR-Vorsitzende Hans Werner Aufrecht sagte zum neuen Reglement: „Wir haben uns mit den Herstellern zusammengesetzt und Überlegungen angestellt, wie wir die Rennen der DTM für die Zuschauer lesbarer machen können. Mit den neuen Regeln wird dieses möglich sein, und der Rennverlauf ist für den Fan transparenter.
Am 4. Mai wird es für Fahrer und Teams ernst: Der Saisonauftakt findet traditionell auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt. Nach dem zweiten Rennen in Oschersleben geht es zum ersten Auslandsrennen nach Budapest. Es folgen die Läufe auf dem Norisring und in Moskau. Nach einer kurzen Sommerpause startet die zweite Saisonhälfte mit den Rennen in Spielberg, gefolgt vom Nürburg- und Lausitzring. Das vorletzte Aufeinandertreffen findet in China statt, ehe das Finale wieder auf dem Hockenheimring ausgetragen wird.
Eine spannende Saison mit sieben DTM-Meistern steht uns bevor. Der ehemalige Champion Paul Di Resta kehrt zu Mercedes Benz zurück. Neu im Fahrerfeld sind António Félix da Costa und Maxime Martin, die beide in einem BMW M4 DTM starten. Weitere „Rookies“ sind der ehemalige Formel-1-Pilot Vitaly Petrov aus Russland im DTM Mercedes AMG C-Coupé und der Schweizer Nico Müller, der einen Platz in einem Audi RS 5 DTM bekommen hat.
Tickets zum Saisonstart gibts hier: www.dtm.com
Text: Jens Scheibel
Foto: Bernd Schweickard, Jens Scheibel